Antimikrobielle Supplements: So habe ich SIBO bekämpft und meinen Reizdarm in den Griff bekommen

Reizdarm Nahrungsergaenzung

Willkommen zu meinem Blogartikel zum Thema antimikrobielle Supplements! In diesem Beitrag teile ich meine Erfahrungen mit verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln, die mir geholfen haben, meinen Reizdarm und mein SIBO (Dünndarmfehlbesiedlung) zu behandeln. Achtung: Ich bin keine Ärztin oder Heilpraktikerin. Bitte besprecht alle Supplements mit eurem Arzt, bevor ihr sie einnehmt!

Medical Disclaimer: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine medizinische Beratung. Konsultiere immer einen Arzt oder Therapeuten, bevor du eine neue Behandlung ausprobierst.


Schwarzkümmelöl & Oregano-Öl (10:1)

Eines der wirkungsvollsten Mittel, die ich ausprobiert habe, war eine Mischung aus:

  • Schwarzkümmelöl: Ein starker Biofilm-Disruptor, der dabei hilft, die Schutzschicht der Bakterien zu durchbrechen und sie so für andere antimikrobielle Wirkstoffe angreifbar zu machen. Ich habe festgestellt, dass Schwarzkümmelöl für mich besonders gut verträglich war und nur minimale Die-Off-Reaktionen ausgelöst hat.
  • Oregano-Öl: Ein starkes antimikrobielles Mittel, das gegen viele pathogene Keime wirkt.
  • Nelkenöl: Ergänzend hinzugefügt für eine noch stärkere antimikrobielle Wirkung.

Ich habe diese Mischung im Verhältnis 10:1 (Schwarzkümmelöl zu Oregano-Öl) in eine dunkle Glasflasche gefüllt und langsam mit einem Teelöffel pro Mahlzeit gestartet. Später habe ich die Dosis auf einen Esslöffel gesteigert.


„Die-Off“ Reaction – Was ist das und wie kann man sie lindern?

Wenn ihr antimikrobielle Mittel einnehmt, können die sterbenden Bakterien Giftstoffe (Lipopolysaccharide) freisetzen, die zu Symptomen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Übelkeit führen können. Das nennt sich „Die-Off“ Reaktion.

Tipps zur Linderung:

  • Langsames Einschleichen: Beginnt mit einer kleinen Dosis und steigert sie allmählich.
  • Zeolith oder Aktivkohle: Diese Substanzen können helfen, freigesetzte Giftstoffe zu binden und auszuscheiden.
  • Ausreichend Wasser trinken: Unterstützt die Entgiftung des Körpers.

Weitere wirksame antimikrobielle Supplements

Neben meiner Ölmischung gibt es noch andere Mittel, die mir geholfen haben:

  • Knoblauchextrakt: Enthält keine fermentierbaren Kohlenhydrate und wirkt effektiv gegen Methanbakterien.
  • Berberin: Ein weiteres starkes Mittel zur Bekämpfung von Dünndarmfehlbesiedlungen.
  • Monolaurin: Ein Kokosnuss-Extrakt, das ebenfalls als Biofilm-Disruptor fungiert – für mich persönlich jedoch zu starke Die-Off-Reaktionen verursacht hat.
  • Dysbiocide & FC-Cidal: Zwei Präparate von Biotics Research, die bei meiner Mutter gut gewirkt haben, mir jedoch zu stark waren.

Candida-Therapie: Nystatin als Lösung

Nach meiner SIBO-Therapie hatte ich immer noch starken Heißhunger auf Süßes – ein typisches Anzeichen für Candida-Überwucherung. Ich habe daher eine Nystatin-Kur gemacht (ca. 6-8 Wochen). Nach der Behandlung gingen meine Wassereinlagerungen zurück, meine Verdauung verbesserte sich und ich fühlte mich allgemein wohler.

Ernährung während der Candida-Therapie:

  • Zucker reduzieren
  • Low-FODMAP-Ernährung, um die Belastung des Darms gering zu halten

Der letzte Schritt: Darmaufbau (dauert 6+ Monate)

Nach einer antimikrobiellen Therapie ist es essenziell, den Darm gezielt wieder aufzubauen, um das Mikrobiom zu regenerieren und die Darmbarriere zu stärken. Hierbei spielen verschiedene Komponenten eine zentrale Rolle:

  1. Probiotika: Diese lebenden Mikroorganismen unterstützen die Besiedelung des Darms mit nützlichen Bakterien. Besonders Lactobacillus- und Bifidobacterium-Stämme haben sich als hilfreich erwiesen. Probiotische Lebensmittel wie Joghurt, Kefir, fermentiertes Gemüse (z. B. Sauerkraut und Kimchi) oder Nahrungsergänzungsmittel können zur Wiederherstellung der Darmflora beitragen.
  2. Präbiotika: Dies sind unverdauliche Ballaststoffe, die als Nahrungsquelle für die guten Darmbakterien dienen. Sie sind in Lebensmitteln wie Chicorée, Knoblauch, Zwiebeln, Lauch, Bananen und Haferflocken enthalten. Präbiotika fördern das Wachstum gesunder Bakterien und unterstützen so die Darmgesundheit.
  3. Postbiotika: Dabei handelt es sich um Stoffwechselprodukte probiotischer Bakterien, die eine entzündungshemmende und immunmodulierende Wirkung haben. Butyrat, kurzkettige Fettsäuren und bestimmte Enzyme gehören zu dieser Gruppe und können durch fermentierte Lebensmittel oder gezielte Supplementierung zugeführt werden.
  4. Ballaststoffreiche Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit vielen pflanzlichen Lebensmitteln fördert die Darmgesundheit. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und Gemüse unterstützen eine gesunde Darmflora und die Darmbewegung.
  5. Darmbarriere stärken: Um die Darmschleimhaut zu regenerieren, sind Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Fisch oder Leinsamen), L-Glutamin und Zink hilfreich. Diese Nährstoffe unterstützen die Reparatur der Darmschleimhaut und verringern Entzündungen.
  6. Hydration und Stressmanagement: Ausreichend Wasserzufuhr ist essenziell für die Darmfunktion. Zudem kann chronischer Stress die Darmgesundheit beeinträchtigen. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Spaziergänge in der Natur können helfen, das Darmmilieu positiv zu beeinflussen.

Ein durchdachter Darmaufbau nach einer antimikrobiellen Therapie ist entscheidend, um das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen und langfristige Verdauungsprobleme oder Immunschwächen zu vermeiden.

 


Fazit

Die Therapie gegen SIBO und Candida war kein schneller Prozess. Es hat mich viel Zeit, Recherche und Ausprobieren gekostet, bis ich die richtigen Supplements für mich gefunden habe. Ich empfehle euch, klein anzufangen, die Reaktionen eures Körpers zu beobachten und euch immer ärztlich beraten zu lassen.

Falls ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt oder Fragen zu den einzelnen Supplements habt, schreibt mir gerne in den Kommentaren!

Studien

Antimikrobielle Wirkung von Oregano-Öl

Leyva-López, N., Gutierrez-Grijalva, E. P., Vazquez-Olivo, G., & Heredia, J. B. (2017). Essential oils of oregano: Biological activity beyond their antimicrobial properties. *Molecules, 22*(6), 989.

Schwarzkümmelöl und seine antimikrobiellen Effekte

Gholamnezhad, Z., Shakeri, F., Saadat, S., & Boskabady, M. H. (2019). Clinical and experimental effects of Nigella sativa and its constituents on respiratory and allergic disorders. *Avicenna Journal of Phytomedicine, 9*(3), 195–216.

Berberin als antimikrobielles Mittel

Habtemariam, S. (2016). Berberine pharmacology and the gut microbiota: A hidden therapeutic link. *Phytotherapy Research, 30*(5), 795–804.

Die-Off-Reaktionen und Lipopolysaccharide (LPS)

Manco, M., Putignani, L., & Bottazzo, G. F. (2010). Gut microbiota, lipopolysaccharides, and innate immunity in the pathogenesis of obesity and cardiovascular risk. *Endocrine Reviews, 31*(6), 817–844.

Darmaufbau mit Probiotika nach antimikrobieller Therapie

Ouwehand, A. C., Salminen, S., & Isolauri, E. (2002). Probiotics: An overview of beneficial effects. *Antonie van Leeuwenhoek, 82*(1-4), 279–289.

3 Meinungen zu “Antimikrobielle Supplements: So habe ich SIBO bekämpft und meinen Reizdarm in den Griff bekommen

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