Ich weiß, fast mein kompletter Blog dreht sich darum, SIBO zu bekämpfen. Aber es ist wichtig, zu wissen, dass es nicht der einzige Weg zur Darmgesundheit ist. Für viele reicht es aus, die Basics, wie regelmäßige Essenszeiten, eine antientzündliche und gesunde Ernährung in ihr Leben einzuführen, um ihre Darmprobleme in den Griff zu bekommen.
Manche versuchen monatelang, die „bösen“ Bakterien zu eliminieren – mit Antibiotika, Diäten und unzähligen Supplements. Doch früher oder später muss man wieder zurück zu den guten Gewohnheiten, die den Darm unterstützen.
Außerdem ist es immer wichtig, ein Thema differenziert zu betrachten.
Ist die antimikrobielle Therapie für jeden die richtige Lösung? Für mich war sie es auf jeden Fall. Aber für dich? Lies den folgenden Beitrag, um zu entscheiden, ob du den antimikrobiellen Weg gehen solltest.
Medical Disclaimer: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine medizinische Beratung. Konsultiere immer einen Arzt oder Therapeuten, bevor du eine neue Behandlung ausprobierst.
Warum der SIBO-Test nicht die beste Aussagekraft hat.
Die Diagnose SIBO basiert meistens auf einem Atemtest mit Glukose oder Laktulose. * Die Forschung zeigt, dass diese Tests eine absurd hohe Fehlerquote haben:
- Glukose-Atemtest: Bis zu 50 % falsch-positive Ergebnisse
- Laktulose-Atemtest: Bis zu 88 % falsch-positive Ergebnisse (!)**
Das heißt: Wenn dein Test positiv war, gibt es eine Chance, dass du gar kein SIBO hast. Und wenn du es nicht hast, dann sind all die Behandlungen, mit denen du kämpfst – Antibiotika, antimykotische Mittel, strenge Diäten – vielleicht völlig unnötig. Achte hierbei immer selber auf deine Symptome und entscheide kritisch, ob die antimikrobielle SIBO Therapie der wichtige Weg für dich ist. Ich empfehle, einen Test erst zu machen, wenn du Symptome hast, die seit langer Zeit nicht weggehen.
Hier kannst du den Laktulose SIBO Test von reizdarm.sos machen. *
Wenn du nach einer SIBO Therapie keine Verbesserung siehst, dann lohnt es sich, die Therapie einzustellen und mit den Basics der Darmgesundheit weiterzumachen.
Bei SIBO Therapien wird der Körper wird mit aggressiven Maßnahmen manchmal überfordert, die Darmflora leidet vielleicht. Und am Ende ist der Bauch vielleicht noch aufgebläht, die Verdauung immer noch im Chaos – nur, dass jetzt auch noch Stress, Nährstoffmangel und Angst dazukommen.
Und genau da stecken manche Menschen fest. Dabei sollten manche sich aber auf etwas anderes konzentrieren: Ein gesundes, widerstandsfähiges Verdauungssystem aufbauen, statt Bakterien zu „jagen“.
Die Lösung: Ein „SIBO-sicherer“ Körper
Anstatt dich auf Eliminierung und Diäten zu versteifen, könntest du Folgendes ausprobieren:
✔ Magensäure checken – Viele „SIBO“-Symptome kommen von zu wenig Magensäure, nicht von „bösen Bakterien“. Apfelessig oder Betain-HCL können helfen.
✔ Darmflora stärken statt zerstören – Statt immer nur zu eliminieren, fang an, gute Bakterien mit Präbiotika und resistenter Stärke zu füttern.
✔ Den Vagusnerv aktivieren – Tiefe Atmung, Stressmanagement und sogar Summen können die Verdauung verbessern.
✔ Iss mit Vertrauen! – Essen ist kein Feind. Angst vor Nahrung kann dein Verdauungssystem genauso blockieren wie eine echte Krankheit.✔ Langsam und achtsam Essen! – Esse bedacht und kaue gut. Warte 3-4 Stunden zwischen den Mahlzeiten und iss 4-5 Stunden vor dem Schlafengehen nichts.
Füttere die guten Bakterien mit den richtigen Ballaststoffen
Wenn du deinen Darm wirklich stärken willst, geht es nicht nur darum, was du weglässt, sondern vor allem darum, was du hinzufügst. Die nützlichen Darmbakterien brauchen Futter, um sich zu vermehren und dein Mikrobiom in Balance zu bringen. Die besten Quellen dafür sind lösliche Ballaststoffe und Präbiotika, wie:
- PHGG (teilhydrolysierte Guarbohne, z. B. Sunfiber) – Fördert das Wachstum guter Bakterien, reduziert Blähungen und hilft bei Verstopfung.
- Flohsamenschalen – Unterstützen eine gesunde Darmbewegung und helfen sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung.
- Resistente Stärke (z. B. aus gekochten & abgekühlten Kartoffeln oder grünen Bananen) – Füttert die Butyrat-produzierenden Bakterien, die wichtig für eine gesunde Darmwand sind.
Baue diese Lebensmittel langsam in deine Ernährung ein, damit dein Körper sich daran gewöhnen kann!
Die richtigen Probiotika für einen widerstandsfähigen Darm
Probiotika sind nicht alle gleich – und nicht jede Kapsel aus dem Drogeriemarkt wird dir helfen. Es kommt darauf an, welche Stämme du wählst. Studien zeigen, dass die folgenden Probiotika besonders gut für den Darmaufbau sind:
✔ Lactobacillus reuteri – Unterstützt die Schleimhaut des Darms und kann Entzündungen reduzieren.
✔ Bifidobacterium infantis – Hilft nachweislich bei Reizdarmsymptomen, Blähungen und Verstopfung.
✔ Saccharomyces boulardii – Ein gesunder Hefestamm, der die Darmbarriere stärkt und bei Durchfällen helfen kann.
Tipp: Kombiniere Probiotika mit präbiotischen Ballaststoffen (wie PHGG), damit die guten Bakterien sich langfristig ansiedeln können.
Ernährung: Was dein Darm wirklich braucht
Eine darmfreundliche Ernährung besteht nicht nur aus dem Vermeiden von Trigger-Lebensmitteln, sondern vor allem aus nährstoffreichen, entzündungshemmenden und darmaufbauenden Lebensmitteln. Hier sind die wichtigsten Bausteine:
🥦 Viel Gemüse & präbiotische Lebensmittel – Artischocken, Lauch, Zwiebeln, Knoblauch, Spargel und Pastinaken enthalten Präbiotika, die deine guten Darmbakterien nähren.
🐟 Gesunde Fette – Omega-3-Fettsäuren aus Lachs, Leinöl, Chiasamen und Walnüssen wirken entzündungshemmend und unterstützen die Darmbarriere.
🍚 Resistente Stärke & komplexe Kohlenhydrate – Gekochte & abgekühlte Kartoffeln/Reis, Haferflocken und Vollkornprodukte fördern die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren, die deine Darmzellen stärken.
🥩 Hochwertiges Eiweiß – Fleisch aus Weidehaltung, Eier, Fisch und pflanzliche Proteine wie Linsen & Kichererbsen helfen beim Wiederaufbau der Darmschleimhaut.
🥛 Fermentierte Lebensmittel – Naturjoghurt, Kefir, Sauerkraut und Kimchi liefern natürliche Probiotika, die dein Mikrobiom auf natürliche Weise unterstützen.
🚫 Was du meiden solltest: Hochverarbeitete Lebensmittel, zu viel Zucker, künstliche Süßstoffe und stark entzündungsfördernde Öle wie Sonnenblumen- oder Sojaöl.
Indem du diese nährstoffreichen Lebensmittel in deine Ernährung integrierst, gibst du deinem Darm alles, was er braucht, um sich zu regenerieren und widerstandsfähig zu werden!
Fazit: Bau deinen Darm auf!
Ob du nun wirklich SIBO hast oder nicht – wenn du deinen Körper stark und widerstandsfähig machst, wirst du so oder so gesünder. Die Fixierung auf „Kill & Starve“ (Bakterien töten und aushungern) bringt dich nicht immer weiter. Stattdessen geht es manchmal einfach darum, deinem Körper das zu geben, was er braucht, um von selbst ins Gleichgewicht zu kommen.
Medical Disclaimer: Dieser Blog dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine medizinische Beratung. Sprich immer mit deinem Arzt oder Heilpraktiker, bevor du Behandlungen oder Ernährungsumstellungen ausprobierst.