Meine persönliche Erfahrung mit Reizdarm und SIBO
Jahrelang wurde mir gesagt, ich hätte Reizdarmsyndrom (IBS) – ohne eine klare Ursache oder Lösung. Ich hatte ständig Blähungen, musste oft aufstoßen und hatte Bauchschmerzen, doch keine herkömmliche Therapie brachte langfristige Besserung. Ärzte rieten mir zu einer FODMAP-Diät oder Stressbewältigung, aber meine Symptome kamen immer wieder zurück.
Medical Disclaimer: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine medizinische Beratung. Konsultiere immer einen Arzt oder Therapeuten, bevor du eine neue Behandlung ausprobierst.
Dann entdeckte ich etwas, das meine Sichtweise völlig veränderte: SIBO (Small Intestinal Bacterial Overgrowth), also eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms.
Nachdem ich einen SIBO-Atemtest gemacht hatte, wurde mir klar, dass mein sogenannter „Reizdarm“ tatsächlich eine Fehlbesiedlung im Dünndarm war – und dass ich das Problem direkt an der Wurzel angehen musste. *
In diesem Artikel erfährst du:
✅ Was Reizdarmsyndrom (IBS) ist und warum es oft mit SIBO verwechselt wird
✅ Wie eine Dünndarmfehlbesiedlung deine Symptome verursachen kann
✅ Wie du herausfindest, ob du SIBO hast
✅ Welche Behandlungsansätze es gibt
Was ist das Reizdarmsyndrom (IBS)?
Das Reizdarmsyndrom (IBS) ist eine funktionelle Verdauungsstörung, die weltweit Millionen von Menschen betrifft. Typische Symptome sind:
- 🚨 Blähungen
- 🚨 Durchfall oder Verstopfung (oder beides im Wechsel)
- 🚨 Bauchkrämpfe und Schmerzen
- 🚨 Unregelmäßige Stuhlgewohnheiten
- 🚨 Völlegefühl nach dem Essen
Die genaue Ursache von IBS ist unklar, aber Darmflora-Störungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und eine gestörte Darmmotilität (Bewegung des Darms) könnten eine Rolle spielen.
Das Problem? Viele Reizdarm-Patienten haben in Wahrheit eine unerkannte Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO)!
Was ist SIBO und warum wird es oft als Reizdarm fehlinterpretiert?
SIBO (Small Intestinal Bacterial Overgrowth) bedeutet, dass sich zu viele Bakterien im Dünndarm ansiedeln, wo sie eigentlich nicht hingehören. Diese Bakterien fermentieren Kohlenhydrate aus der Nahrung, produzieren Gase und verursachen genau die Symptome, die man oft als „Reizdarm“ bezeichnet.
🔬 Studien zeigen, dass bis zu 80% der Reizdarm-Patienten tatsächlich SIBO haben!
Wie entsteht SIBO? Häufige Ursachen sind:
✔️ Langsame Darmbewegung (gestörte Darmmotilität) – Nahrung bleibt zu lange im Dünndarm.
✔️ Magen-Darm-Infekte oder Antibiotika – Sie können die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen.
✔️ Stress und Hormone – Die Darm-Hirn-Achse spielt eine große Rolle.
✔️ Veränderte Magensäureproduktion – Zu wenig Magensäure fördert das Bakterienwachstum.
✔️ Strukturelle Probleme (z. B. Verwachsungen oder Endometriose)
Wenn du also „Reizdarm“ hast und deine Symptome nach bestimmten Lebensmitteln (z. B. FODMAPs) schlimmer werden, könnte in Wirklichkeit SIBO dahinterstecken.
SIBO vs. Reizdarm: Die Unterschiede
Merkmal | Reizdarm (IBS) | SIBO |
---|---|---|
Ursache | Unklar, Stress, Ernährung | Bakterielle Überwucherung im Dünndarm |
Hauptsymptome | Blähungen, Durchfall/Verstopfung, Krämpfe | Extreme Blähungen, Bauchschmerzen, Unverträglichkeiten |
Reaktion auf Probiotika | Oft positiv | Oft Verschlechterung |
Besserung nach Antibiotika oder Kräutern? | Nein | Oft deutliche Besserung |
Atemtest positiv auf Methan/Wasserstoff? | Nein | Ja |
Tipp: Wenn dein „Reizdarm“ auf klassische Reizdarm-Therapien nicht anspricht, lohnt sich ein SIBO-Atemtest!
Wie testet man auf SIBO?
Der beste Weg, um SIBO zu diagnostizieren, ist ein Wasserstoff- und Methan-Atemtest. Dabei trinkst du eine Zuckerlösung (Glukose oder Laktulose) und misst, ob deine Darmbakterien dabei zu viele Gase produzieren.
✅ Wenn dein Test positiv ist, hast du SIBO!
Atemtests kann man bei spezialisierten Labors oder teilweise sogar zuhause mit einem Testkit machen.
Wie behandelt man SIBO?
1️⃣ Antimikrobielle Therapie
Um die Bakterien im Dünndarm zu reduzieren, gibt es zwei Hauptansätze:
✔️ Antibiotika (z. B. Rifaximin) – Besonders bei wasserstoffdominantem SIBO.
✔️ Natürliche Kräuter (z. B. Oregano-Öl, Allicin, Berberin) – Oft genauso wirksam wie Antibiotika.
2️⃣ Ernährung
Während der Behandlung hilft eine SIBO-angepasste Ernährung:
❌ Weniger fermentierbare Kohlenhydrate (FODMAPs)
❌ Keine zuckerhaltigen Lebensmittel
✔️ Leicht verdauliche Proteine und gesunde Fette
Nach der Therapie ist es wichtig, die Darmflora gezielt wieder aufzubauen (z. B. mit speziellen Probiotika wie L. Reuteri oder L. Rhamnosus).
3️⃣ Darmmotilität verbessern
Um Rückfälle zu vermeiden, sollte die Dünndarmbewegung angeregt werden:
✔️ Prokinetika (z. B. Ingwer; Iberogast; vom Arzt verschriebene, rezeptpflichtige Medikamente, wie zB. Prucaloprid)
✔️ Längere Essenspausen (Zwischen den Mahlzeiten sollten mindestens 3–4 Stunden Pause liegen, idealerweise mit festen Essenszeiten im Tagesverlauf. Die letzte Mahlzeit sollte spätestens 4 Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden.)
Fazit: Ist dein „Reizdarm“ vielleicht SIBO?
✔️ Viele Menschen mit Reizdarm haben in Wirklichkeit SIBO.
✔️ Ein Atemtest kann Klarheit bringen. *
✔️ Die richtige Behandlung kann enorme Verbesserungen bringen!
Wenn du unter anhaltenden Blähungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Darmproblemen leidest, lohnt es sich, SIBO als Ursache in Betracht zu ziehen.
Hast du bereits Erfahrungen mit Reizdarm oder SIBO gemacht? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren! 💬
Wissenschaftliche Studien & Quellen
Diese Studie zeigt, dass SIBO bei einem signifikanten Anteil von IBS-Patient:innen vorkommt und deren Symptome verstärken kann. Sie betont die Wichtigkeit einer differenzierten Diagnostik und gezielten Behandlung.
The Role of Gut Microbiota in IBS and SIBO – Journal of Clinical Gastroenterology (2021)
Hier wird erklärt, wie das Mikrobiom die Symptome von Reizdarm und SIBO beeinflusst. Die Studie hebt hervor, wie wichtig eine individuelle Mikrobiom-Therapie sein kann – auch über Antibiotika hinaus.
Antibiotic vs. Herbal Treatment for SIBO – Digestive Diseases and Sciences (2015)
Diese Vergleichsstudie zeigt, dass pflanzliche Präparate wie Berberin, Oregano-Öl & Co. in der Wirkung mit dem Antibiotikum Rifaximin mithalten können – mit oft weniger Nebenwirkungen.
FODMAP Diet in IBS and SIBO Patients – World Journal of Gastroenterology (2020)
Die Low-FODMAP-Diät kann laut dieser Studie effektiv Symptome wie Blähungen und Durchfall bei IBS und SIBO lindern – allerdings nur in kontrollierten Phasen und nicht als Dauerlösung.
Dysmotility as a Cause of Small Intestinal Bacterial Overgrowth – Gut Microbes (2018)
Diese Studie beleuchtet, wie eine gestörte Darmbewegung (Motilität) zur Entstehung von SIBO beitragen kann – ein wichtiger Hinweis darauf, warum Prokinetika eine Rolle in der Behandlung spielen sollten
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