Was ist SIBO und wie behandelt man es? Meine Reizdarm Geschichte.

Kapseln liegen auf Marmor Hintergrund, Flatlay Fotografie.

Ich erinnere mich noch genau an die unzähligen Arztbesuche, die vagen Diagnosen und die Frustration, keine klare Antwort auf meine Beschwerden zu bekommen. Mein Bauch war ständig aufgebläht, ich hatte Verdauungsprobleme, und egal, was ich aß, irgendetwas schien mir immer Probleme zu bereiten. Lange Zeit wurde mir gesagt, ich hätte einfach einen „Reizdarm“.

Doch irgendwann stieß ich auf den Begriff SIBO – Dünndarmfehlbesiedlung. Das schien genau auf mich zuzutreffen. Also machte ich einen Atemtest – und tatsächlich: Mein Test war positiv. Endlich hatte ich eine Erklärung für meine Beschwerden! Aber die eigentliche Herausforderung begann erst jetzt: Wie behandelt man SIBO?

Medical Disclaimer: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine medizinische Beratung. Konsultiere immer einen Arzt oder Therapeuten, bevor du eine neue Behandlung ausprobierst.

 


Was ist SIBO?

SIBO steht für Small Intestinal Bacterial Overgrowth, also eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms. Normalerweise befinden sich die meisten unserer Darmbakterien im Dickdarm. Doch bei SIBO gelangen zu viele Bakterien in den Dünndarm und beginnen dort, Nahrung zu fermentieren, bevor der Körper sie richtig verdauen kann. Das kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen.

Typische Symptome von SIBO können sein:

Blähbauch nach dem Essen – oft innerhalb von 30–90 Minuten

Durchfall oder Verstopfung (oder ein Wechsel zwischen beidem)

Übelkeit und Unwohlsein nach Mahlzeiten

Nährstoffmängel (z. B. Vitamin B12-Mangel)

Erschöpfung und Brain Fog

Unerklärbare Gewichtszunahme oder -abnahme

Die Symptome können von Person zu Person unterschiedlich sein. Manche Menschen haben vor allem Verdauungsbeschwerden, andere bemerken eher Hautprobleme, Müdigkeit oder hormonelle Störungen.


Wie kann man SIBO diagnostizieren?

Die häufigste Diagnosemethode ist der Atemtest mit Glukose oder Laktulose.

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Dabei misst man die Gase Wasserstoff (H₂) und Methan (CH₄), die Bakterien im Dünndarm produzieren. Je nach Gasmuster kann man herausfinden, ob man:

🔹 Wasserstoff-SIBO (häufig mit Durchfall verbunden)
🔹 Methan-SIBO (auch IMO genannt) (häufig mit Verstopfung verbunden)
🔹 Schwefelwasserstoff-SIBO (kann zu üblem Geruch beim Stuhlgang führen)

Ein erfahrener Therapeut kann anhand der Symptome und des Tests eine genauere Einschätzung geben.


Wie kann man SIBO behandeln?

Die Behandlung von SIBO kann komplex sein und individuell angepasst werden. Es gibt jedoch einige bewährte Ansätze, die vielen Betroffenen helfen können.

1. Antimikrobielle Therapie

Es gibt zwei Hauptansätze, um die Bakterienüberwucherung im Dünndarm zu reduzieren:

🔹 Antibiotika: Das häufigste Medikament ist Rifaximin, das speziell im Darm wirkt und wenig Nebenwirkungen hat.
🔹 Natürliche Antimikrobika: Viele setzen auf pflanzliche Alternativen wie Allicin (Knoblauchextrakt), Berberin oder Oreganoöl. Studien zeigen, dass diese ähnlich wirksam sein können wie Antibiotika.

2. Ernährung als Unterstützung

Eine spezielle Ernährungsweise kann helfen, die Symptome zu lindern. Häufig empfohlene Ansätze sind:

🥦 Low-FODMAP-Diät – reduziert fermentierbare Zucker, die SIBO-Bakterien nähren können
🥩 SIBO-Specific Diet nach Dr. Siebecker – eine Kombination aus Low-FODMAP und spezifischen Darm-heilenden Lebensmitteln
🥑 Carnivore oder Elementardiät – extreme, aber wirksame Methoden, um die Bakterien auszuhungern

Nicht jede Ernährungsweise ist für jeden gleich gut geeignet. Manche profitieren von einer strikten Diät, während andere eher eine moderate Anpassung benötigen.

3. Verbesserung der Darmmotilität

Ein entscheidender Faktor bei SIBO ist die Bewegung des Dünndarms. Wenn der Darm träge ist, können sich Bakterien leichter ansiedeln.

💊 Prokinetika (z. B. Iberogast, Prucaloprid oder Ingwer) können die Darmbewegung unterstützen.
🏃‍♂️ Bewegung und Stressmanagement spielen ebenfalls eine große Rolle.

4. Wiederaufbau der Darmflora nach der Behandlung

Nach der SIBO-Therapie ist es wichtig, den Darm langfristig zu stabilisieren:

Ballaststoffe langsam wieder einführen
Probiotika & Präbiotika ausprobieren (je nach Verträglichkeit)
Darmbarriere stärken (z. B. mit L-Glutamin oder Omega-3-Fettsäuren)


Kann SIBO wiederkommen?

Leider ja. Viele Betroffene erleben Rückfälle, da die Ursachen für SIBO oft tiefgreifend sind. Deshalb ist es wichtig, nicht nur die Bakterien zu reduzieren, sondern auch die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren:

🔹 Langsame Darmmotilität – z. B. durch eine frühere Lebensmittelvergiftung
🔹 Veränderte Magensäureproduktion – oft durch Stress oder Medikamente
🔹 Hormonelle Einflüsse – wie z. B. bei Schilddrüsenproblemen oder Endometriose

Indem man diese Faktoren mitbehandelt, kann man das Rückfallrisiko reduzieren. Rückfälle bei SIBO müssen kein Rückschritt sein – mit angepasstem Essverhalten kannst du deinen Darm trotzdem stärken und die Rückfallrate verringern. Meine Symptome sind zB. zu 80% besser, aber wenn ich ganz viele Fehler mache (spätes Essen; unachtsames, schnelles Essen; zu viele Ballaststoffe) kommen die Symptome für kurze Zeit zurück.


Mein Fazit: SIBO kann behandelt werden, aber es braucht Geduld

 

Meine eigene Reise mit SIBO war lang und voller Herausforderungen. Aber durch gezielte Therapie, die richtige Ernährung und das Verständnis meiner individuellen Ursachen konnte ich meine Symptome deutlich verbessern.

Jeder Körper ist anders – und nicht jede Methode hilft jedem gleich gut. Aber wenn du schon lange unter unerklärlichen Verdauungsproblemen leidest, lohnt es sich, SIBO in Betracht zu ziehen und nach der richtigen Strategie für dich zu suchen.

💬 Hast du SIBO? Welche Erfahrungen hast du gemacht? Teile es in den Kommentaren!


Studien & Quellen

 

Medical Disclaimer: Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine medizinische Beratung. Konsultiere immer einen Arzt oder Therapeuten, bevor du eine neue Behandlung ausprobierst.

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