Sauerstoff als unterschätzter Auslöser von Darmdysbiose – das sagt die Forschung

Süßes Bild von dem Darm, gezeichnet.

In der Welt der Darmgesundheit gibt es Begriffe, die man irgendwann schon mal irgendwo gelesen hat: Dysbiose, Butyrat, Leaky Gut. Aber was passiert da eigentlich genau im Darm? Und was hat Sauerstoff mit alldem zu tun?

Heute schauen wir uns das Ganze mal in „Judy-Art“ an: verständlich, ehrlich und mit einem dicken Augenzwinkern. Denn wie so oft im Körper ist es ein Zusammenspiel vieler Faktoren – aber keine Sorge, du musst kein:e Mikrobiolog:in sein, um es zu verstehen.

Was ist eigentlich eine Darmdysbiose?

Ganz einfach gesagt: Deine guten und deine „nicht-so-guten“ Darmbakterien sind aus dem Gleichgewicht geraten. Die „guten“ Bakterien – wie z. B. Faecalibacterium prausnitzii oder Roseburia – werden weniger. Und die anderen, die unter bestimmten Umständen problematisch werden können – wie z. B. E. coli oder Klebsiella – feiern plötzlich Party im Dickdarm. Spoiler: Das tut nicht gut.

Der stille Hauptverdächtige: Sauerstoff

Unser Dickdarm ist eigentlich ein Ort mit sehr wenig Sauerstoff – und genau das lieben unsere nützlichen Darmbewohner. Sie sind nämlich sogenannte obligate Anaerobier – Sauerstoff tut ihnen gar nicht gut.

Wenn aber z. B. durch Entzündung, Stress, Antibiotika oder ballaststoffarme Ernährung plötzlich mehr Sauerstoff im Darm auftaucht, geraten die „guten“ Bakterien unter Druck. Die Folge: Ihre Feinde, sogenannte fakultative Anaerobier, gewinnen Oberhand. Die bekanntesten davon? Proteobakterien wie E. coli und Salmonella.

Und Butyrat? Das Superfood deiner Darmzellen

Butyrat ist eine kurzkettige Fettsäure, die deine guten Bakterien aus Ballaststoffen herstellen. Und guess what? Deine Darmzellen lieben dieses Butyrat. Sie nutzen es als Energiequelle und sorgen so dafür, dass der Sauerstoff im Dickdarm niedrig bleibt. Ein echtes Dream-Team also!

Fehlt Butyrat, fehlen auch Energie und Sauerstoffkontrolle – und schon kippt das Darmmilieu. Willkommen, Dysbiose.

Was bringt das Gleichgewicht wieder zurück?

Hier kommt deine Superkraft ins Spiel: Dein Lebensstil und gezielte Strategien. Und ja, das geht auch mit Reizdarm oder SIBO! Ein paar Schlüssel:

Bewegung: verbessert die Sauerstoffversorgung im Gewebe – paradoxerweise reguliert es so auch die Darmumgebung.

Schlaf & Stressreduktion: Schlafmangel und Dauerstress verschieben das Mikrobiom zugunsten der „schlechten“ Bakterien.

Die richtige Ernährung: Am besten eine Kombination aus gut verträglichen Ballaststoffen (hello, MIBIOTA EASYibs) und hochwertigen Proteinen.

Zielgerichtete Präbiotika & Postbiotika: Besonders sinnvoll sind Butyrat-Präparate wie Tributyrin (z. B. easyBIOTIC).

Was ist mit Ballaststoffen bei Dysbiose?

Gute Frage! Wenn du einen stark gereizten Darm oder Leaky Gut hast, können selbst gute Ballaststoffe anfangs zu viel sein. Deshalb: langsam steigern und nur solche Ballaststoffe wählen, die deinen Darm nicht reizen.

Empfehlung aus Erfahrung: MIBIOTA EASYibs – neutral, wasserlöslich, klinisch geprüft. Ich empfehle es besonders in der Reizdarm-Ernährungsbegleitung (ja, auch meiner Mama hat’s geholfen!).

Noch ein Wort zu Antibiotika

Antibiotika können dein Butyrat-produzierendes Mikrobiom in kürzester Zeit ruinieren. Bereits 3 Tage Breitband-Antibiotikum genügen, um diesen Kreislauf aus Sauerstoffüberschuss, Proteobakterien-Explosion und Leaky Gut auszulösen. Deshalb: Wenn’s nicht anders geht – danach unbedingt Aufbau. Und zwar gezielt!

Leaky Gut – der durchlässige Darm

Wenn die Darmbarriere durch Sauerstoffüberschuss, Entzündungen oder Mikrobiomstress instabil wird, sprechen wir von einem Leaky Gut. Dadurch gelangen Stoffe in deinen Blutkreislauf, die da eigentlich nicht hingehören – was das Immunsystem auf Dauer ganz schön stresst.

Symptome können sein:

Unverträglichkeiten

Müdigkeit / Brain Fog

Hautprobleme

Autoimmunreaktionen

Hier ist Butyrat (z. B. als easyBIOTIC) übrigens doppelt hilfreich – es regeneriert die Darmbarriere und reduziert Entzündungen.

Was kannst du heute tun?

Mikrobiom-Test machen, Entzündung rausnehmen, langsam Ballaststoffe einbauen, Darmbarriere stärken mit Postbiotika.

Fazit

Wenn du weißt, wie Sauerstoff, Butyrat und dein Mikrobiom zusammenspielen, wird plötzlich alles viel klarer: Die Lösung ist selten nur „mehr Gemüse“ oder „nimm mal Probiotika“ – sondern ein fein abgestimmter Mix aus Ernährung, gezielter Supplementierung und Lebensstil.

Ich hoffe, dieser Artikel hat dir Klarheit gegeben – und Mut, deinen Darm wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Mit Herz & Erfahrung – deine Judy ❤️

 

Quellen & Studien:

Kelly et al., 2015 – Cell Host Microbe

Litvak et al., 2017 – Current Opinion in Microbiology

Byndloss et al., 2017 – Science

Donohoe et al., 2011 – Cell Metabolism

Facchin et al., 2020 – Neurogastroenterology & Motility

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